
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
Es ist wieder einmal Zeit für eine digitale Ansichtskarte.
Weihnachten rückt näher, und was vor 15 Jahren in Haiti sorgfältig in Papier gewickelt wurde, darf nun wieder ans Licht: meine Lieblings-Weihnachtskrippe. Maria und Josef, ein schwarzes Jesuskind, die Heiligen Drei Könige, dazu all jene, die sonst noch dazugehören – inklusive eines tierischen Ensembles, die geduldig das Wunder bezeugen. Dahinter eine Hütte aus einer Kokosnuss. Ein bisschen schief, ein bisschen provisorisch, und genau deshalb vollkommen. Und wie jedes Jahr ertappe ich mich dabei, wie ich davor stehen bleibe und denke: Ja. Genau so.
Natürlich wird es auch heuer nicht ausbleiben, dass die Frage gestellt wird, die alle Jahre wieder zuverlässig auftaucht wie der erste Lebkuchen im September im Diskonter: War das Jesuskind weiß oder schwarz? Seit ich Marokko bereist habe, vertrete ich dazu überzeugt die Position „nus-nus“. Aus dem Arabischen übersetzt heißt das „halb-halb“ und bezeichnet ein Kaffeegetränk, das mit halb Kaffee und halb Milch serviert wird – eine erstaunlich elegante Lösung für erstaunlich hartnäckige Debatten.
Vielleicht ist es ja gerade das Schöne an Weihnachtskrippen aus aller Welt: Jede Kultur erzählt dieselbe Geschichte ein wenig anders, färbt sie mit ihren eigenen Materialien, Gesichtern und Landschaften ein – und lässt sie so auf ihre ganz eigene Weise leuchten. Mal unter Palmen, mal im Schnee, mal in der Aura einer Kokosnuss.
Ich wünsche euch allen noch angenehme Adventstage und ein frohes, friedliches und besinnliches Weihnachtsfest – und möglichst viele Momente, in denen man stehen bleibt und denkt: Ja. Genau so.
Alles Liebe und bleibt’s gesund,
Regina
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